Ölpreis und Inflation … Vorübergehend …
Vor allem der Ölpreis ist für den Anstieg der Inflation in Euroland verantwortlich. Diese erhöhte Inflation deutet die EZB schnell in einen Erfolg ihrer Zinspolitik um. Das hat Folgen: So könnte die EZB bei einer Inflation nahe 2% die Zinspolitik straffen – wird sie es aber wirklich tun, solange die Staatsschuldenkrise noch nicht bereinigt ist und höhere Zinsen den Bestand der Eurozone gefährden?
Zudem ist der Ölpreis allein aufgrund der OPEC-Ankündigung aus dem Dezember gestiegen – ob dies durchgehalten wird bleibt fraglich. Und jetzt kommt TRUMP: America first, Entlastung für die eigene Schieferölproduktion, schnelle Genehmigung von Pipelines im Land (auch durch Indianergebiete).
Das höhere Angebot aus den USA wird die Importe der USA senken. Und da die Gesamtnachfrage stagniert, wird die Angebotsausweitung die Ölpreise wieder drücken. Dies wird das Strohfeuer der gestiegenen Inflation wieder löschen.
Zudem beruht der Anstieg der Inflation derzeit nur auf einem vorübergehenden Effekt des Ölpreisanstiegs. Wenn der Preis auf aktuellem Niveau verharren würde, wäre der Preisanstieg in der Inflationsrate ab Jahresmitte verarbeitet. Dann würde die Inflation nicht weiter steigen, da es keine Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr gäbe.
Und die EZB? Ggf. wird sie genau dies als Argument gegen eine schnelle Wende in der Zinspolitik anführen … we will see.
Ausblick: Die Zinsen mögen leicht steigen, eine deutliche und nachhaltige Zinsentwicklung nach oben sehe ich noch nicht (auch wg. Brexit, Staatsschuldenkrise, politische Unsicherheit aus USA).