Inflation = Ölpreisentwicklung … wie von mir vorhergesagt ist die Inflation im Dezember deutlich gestiegen
Eigenlob stinkt bekanntlich. Aber zumindest diese Prognose hat gestimmt. Mitte 2019 hatte ich vorhergesagt, dass die Inflationsrate in Euroland maßgeblich von der Veränderung des Ölpreises gegenüber dem Vorjahreswert beeinflusst wird. Alle anderen Faktoren spielen eine eher untergeordnete Rolle. Meine Kritik richtet sich vor allem dagegen, dass die EZB ihre Geldpolitik vor allem am Inflationsziel „nahe aber unterhalb 2,0%“ orientiert. Da Maß der Erreichung des Zieles ist aber vor dem Hintergrund der hohen Beeinflussbarkeit vom Ölpreis aber in hohem Maße willkürlich, da der Ölpreis die Themen, die EZB mit der Geldpolitik beeinflussen will (z. B. die Kreditvergabe, BIP-Entwicklung) nicht oder nur begrenzt betrifft. Â
Da im Dezember 2018 der Ölpreis dramatisch (bis auf 52 USD/Barrel) fiel, war absehbar das der diesjährige Wert im Dezember über dem Vorjahreswert liegen würde. Und so trat es dann auch ein. Im November war das Verhältnis noch deutlich umgekehrt, da überstieg der Vorjahreswert den Wert 2018. In der Folge betrug die Inflationsrate im November nur 1,1% und stieg im Dezember – wie modellhaft vorhergesagt – deutlich auf 1,5%.
Nun sind wir gespannt wie die EZB mit der gestiegenen Inflation umgeht. Wahrscheinlich wird sie den Wert ignorieren, da er eine Straffung der Geldpolitik zwar ermöglichen würde – aber nicht bedingt. Anders wäre es, wenn ein stark steigender Ölpreis die Inflation über 2,0% treiben würde. Würde die EZB dann die Zinsen anziehen – obwohl weder BIP noch Kreditausgabe angesprungen sind? Vielleicht werden wir es noch erfahren, sollte die Irankrise zu einen Sperrung der Straße von Hormus führen.