Fallende Zinsen und kein Ende? Welche Risiken entstehen dadurch?
Die Zinsen sind seit dem 01.10.2018 stetig gefallen. Die erwartete Stabilisierung zum Auslauf der Netto-Zukäufe des Anleihenankaufprogramms der EZB hat sich nicht eingestellt. Im Gegenteil sind die Zinsen aufgrund der geopolitischen Ereignisse und wirtschaftlicher Risiken deutlich gefallen. Demzufolge befindet sich die Krisenwährung Gold auf einem Höchststand.
Mögen niedrige Zinsen die Immobilienwerte befeuern und steigern und neue Finanzierungen und Anpassung günstig gestellten so belasten sie bestehende Finanzierungen. Die Risiken in den bestehenden Zinssicherungen für die Banken steigen. Wir sehen dass offensichtlich an den gestiegenen negativen Marktwerten, aber auch in den Festzinskrediten wächst das wirtschaftliche Risiko, dass bei einem Ausfall der Schaden der Bank nicht nur aus der Kreditvaluta sondern auch aus einem hohen Zinsschaden besteht.
Bei Bar besicherten Zinsswaps kann man die gestiegenen Risiken direkt durch die hinterlegten Sicherheiten „fühlen“. Hier können sich die Banken dann auch entsprechend dem gestiegenen Risiko zusätzlich absichern. Bei Festzinskrediten und Zinsswaps, die schlank über den Immobilienkredit und dessen Grundpfandrecht mitbesichert sind, steigt aber mitunter das Bank-Exposure über die gestellten Sicherheiten und genehmigten Kreditzusagen.
Wenn Sie vor wenigen Jahren ein Darlehen in einem deutlichen Zinsumfeld aufgenommen haben ist – wenn überhaupt – nur wenig der Darlehenssumme getilgt. Gleichzeitig könnten die negativen Marktwerte / Zinsrisiken für die Banken 10- 20% der Darlehenssumme erreicht haben. Dieser risikowert ist zusätzlich zu betrachten und dann wohl nicht mehr über die gestellten Sicherheiten abgedeckt.
Was bedeutet das für die Kunden? Nun, die Bank wird ggf. irgendwann auf die Kunden bezüglich einer Sicherheitenverstärkung zukommen (müssen). Hierauf muss man sich aus Vorsichtsgründen vielleicht einmal einstellen bzw. das Szenario durchdenken.