Draghis Ankündigungen treiben den 2-Jahres-Swap ins Minus – was bedeutet das für das kfr. Zinsniveau?
Herr Draghi hat angekündigt sein QE-Programm noch auszuweiten u. a. um die Inflation zu befeuern.
In der Folge ist die Zinsstrukturkurve über 6 Monate bis 2,5 Jahre ins Minus gerutscht. Was bedeutet das?
Wir erinnern uns an 2011. Damals rutschte der 2 Jahres-Swap sogar unter den 3.Monats-Euribor, eine leichte inverse Struktur. In der Folge sank der 3-Monats-Euribor in den nächsten 2 Jahren tatsächlich weiter auf einen Wert unter den 2-Jahres-Swap-Satz.
Es gelten scheinbar noch 2 Regeln:
– Die Zinsstrukturkurve bemüht sich immer (unnatürliche) inverse Strukturen wieder abzubauen. In der Folge sinken die kurzfristigeren Zinsen unter die längerfristigen Zinsen.
– Die längerfristigen Zinsen stellen die kurzfristigen Zinsen in der Zukunft dar – erhöht um den Liquiditätsaufschlag für die „Forwarddauer“. Dies bedeutet, dass die kurzfristigen Zinsen (z. B. der 3-Monats-Euribor) zumindest die nächsten 2,5 Jahre niedrig bleiben werden – wenn die aktuellen Marktmeinung stabil bleibt.
Daher scheint für variabel finanzierte Kunden eine Zinssicherung zum jetzigen Zeitpunkt – auch vor dem Hintergrund der FED-Diskussion im Dezember – noch nicht angezeigt.