Lesen Sie hier meinen Beitrag in der Zeitschrift Immobilien und Finanzierung:
Software-Roboter bei POLIS: mehr Effizienz und zufriedenere Mitarbeiter
Das einzig Konstante im Universum ist die Veränderung.Heraklit
Lesen Sie hier meinen Beitrag in der Zeitschrift Immobilien und Finanzierung:
Software-Roboter bei POLIS: mehr Effizienz und zufriedenere Mitarbeiter
Vielen Firmen arbeiten teilweise oder weitgehend im mobilen Arbeiten oder Home Office. Für viele Mitarbeiter und Führungskräfte ist dies – vor allem in dieser Intensität und Dauer – neu und ungewohnt. Und es löst eine Vielzahl neuer Themen und Probleme aus. Neben Ausstattungsfragen daheim, Gesundheitsfragen, Datenschutzproblematiken oder ganz einfach dem noch nicht ausreichenden digitalem Workflow sind dies psychologische Themen, denen sich Führungskräfte und Mitarbeiter stellen müssen. Diese stehen auch im Kontext von Alters- bzw. Generationsfragen. Dabei gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Weiterlesen
Im Nachgang zum letzten Beitrag noch eine „Nachklapp“:
Die Inflation kommt in den letzten Jahren nicht „ins Laufen“, trotz erheblichem Geldmengenwachstum. Im Rahmen der Finanzmarktkrise 2008 ff. war dies noch nachvollziehbar, da die staatlichen Hilfsmittel zur Stützung von Banken etc. nicht in den „normalen“ Wirtschaftskreislauf eindrangen. Die Gelder blieben isoliert und deckten entstandene Verluste und Risiken (vor allem der Banken).
In der aktuellen Kombination von Krisen ist das anders. Neben der inzwischen klaren Staatsschuldenkrise hat die Corona-Krise zusätzliche Impulse bisher unbekanntem Ausmaßes gesetzt.Â
Die Staatsverschuldungen sind in kürzester Zeit europaweit enorm angestiegen, alles angeblich aufgrund von Corona-Stützungsmaßnahmen. Dabei geriet aber die Stabilisierung bzw. Reformierung der ohnehin bereits zuvor schwachen Staaten in den Hintergrund. Die EZB hat sich daher nach der dauerhaften Absenkung der Leitzinsen (zur grundsätzlichen Sicherstellung der Zinsbedienungsfähigkeit der Schuldenstaaten) vor allem auf den Ankauf von Staatsanleihen konzentriert um diesen Liquidität zu verschaffen. Diese Programme wurden laufend ausgeweitet und nach dem PSPP mit dem PEPP werden auch ohne jede Rücksicht auf den Kapitalschlüssel der EZB vor allem Staatsanleihen der problematischen Schuldenstaaten angekauft. Hatte das PSPP noch die Voraussetzung, dass die Anleihenkäufe entsprechend dem fairen Schlüssel der Gewichtung der Staaten in der Eurozone erfolgen, kann im PEPP frei variiert werden. So sollen bereits 25% mehr Staatsanleihen von Italien gekauft worden sein, als nach dem Kapitalschlüssel zulässig wären. Dies erklärt die allen Marktgesetzen widersprechenden niedrigen Renditen für italienische und griechische Staatsanleihen. Das Geldmengenwachstum ist auf Rekordniveau – weltweit.
Insgesamt gibt es viele Anzeichen, dass in 2021 die Inflation ins Laufen kommen könnte. Corona könnte der Katalysator sein, der die bisherigen Bremse löste.Â
Es bleibt abzuwarten wie ein Wirtschaftskreislauf funktioniert, wenn Inflation und Wachstum einem gesteuert niedrigen kurzfristigen Zinsniveau gegenüberstehen. Die langfristigen Zinsen würden sicherlich stärker steigen. Die Zinskurve müsste sich massiv versteilen. Geld würde konsumiert oder sehr langfristig zu dann akzeptablen Konditionen angelegt, mehrheitlich aber wohl ausgegeben.
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2021 wird ohne Zweifel ein spannendes Jahr. Wird die Pandemie durch Impfung eingegrenzt? Werden wir danach zu „normalen“ Marktverhältnissen (wenn man überhaupt noch davon sprechen kann) zurückkehren?
Die Pandemie führt jetzt im zweiten Lockdown „light“ mit den November- und Dezemberhilfen zu erheblichen direkten Zahlungen / Liquidität an Firmen, die im Markt stehen. Ob eine Doppelförderung mit Kurzarbeitergeld etc. wirklich vermieden werden kann, bleibt abzuwarten. All dieses Geld aus der „Bazooka“ kommt – anders als bei Finanzmarktkrise 2008 – nicht allein bei den Banken sondern in der Realwirtschaft an. Zusätzlich wirken die Anleiheankaufprogramme sowie weitere Liquiditätshilfen der EZB parallel weiter steigend auf die Geldmenge. Â
Zusätzlich wird der Ölpreis 2021 inflationserhöhend wirken, da die Vorjahreswerte ab April deutlich niedriger liegen werden und die erwartete Wirtschaftserholung ab dem Frühjahr (in Folge der Pandemieentspannung aufgrund wärmeren Wetters und der fortschreitenden Impfung) einen höhere Nachfrage nach Öl mit sich bringen wird.Â
Diese Inflation kann / wird auf die langfristigen Rendite steigend wirken während die kurzfristigen Zinsen durch die EZB weiter niedrig gehalten werden. Zwar dürfte das Inflationsziel der EZB erreicht werden – doch die durch die Pandemie noch verschärfte Staatsschuldenkrise wird die eigentliche „Hidden Agenda“ der EZB offen legen: Die nicht reformwilligen oder – fähigen verschuldeten Staaten der Eurozone und damit auch die Eurozone selbst durch billige Kredite zu stützen und zu schützen. Â
Im Ergebnis könnet die Inflation in 2021 1,5-2,0% erreichen. Soweit dieser Geldentwertung weiterhin niedrige kurz- bis mittelfristige Zinsen gegenüberstehen, würden sich die Staaten der Eurozone in einem langfristigen Prozess allein durch eine Geldentwertung über Zinslasten wirtschaftlich entschulden können. Â
Deutschland sollte in der Lage sein durch eine ab 2022 konsolidierende Haushaltspolitik (ohne Neuverschuldung) bei einer aufgrund der Entspannung in der Pandemie aufgrund der klimatischen Erleichterungen sowie der fortschreitenden Impfungen parallel einsetzenden wirtschaftlichen Erholung ab Frühjahr 2021 die Staatsverschuldung wieder in Richtung 60% des BIP zu entwickeln. Dies ist wichtig um auch zukünftig kommende Krisen mit wirtschaftlichen Mitteln begegnen zu können.
Daher ist es wichtig, dass die kommende Bundesregierung ab 2021 die „Bazooka“ wieder einmottet und der Versuchung widersteht, durch eine weiter exzessive Neuverschuldung politische Agendaprojekte zu finanzieren.Â
Die Aktienkurse der Immobilien AGs haben sich im November kaum bewegt … keine Veränderung ist dabei die Sondermeldung. Sind die Kurse beim ersten Lockdown noch massiv eingebrochen passiert bei zweiten Lockdown nichts?
Der erste Lockdown hatte natürlich die Besonderheit, dass niemand die Auswirkungen dieser beispiellosen Maßnahme abschätzen konnte. Und dass alle Non-Food-Geschäfte schließen mussten.
Doch ist dieser zweite Lockdown wirklich „light“? Was passiert jetzt genau? Weiterlesen
Der November – Lockdown ist der Beginn der zweiten wirtschaftlichen Sondersituation für viele Gewerbetreibenden. Es ist der beginn, da man nicht damit rechnen kann das alle Einschränkungen im Dezember vorbei sein werden, auch wenn Weihnachten vor der Tür steht. Auch wenn der Lockdown nicht so umfassend ist so hat er doch das Potential deutlich schwerer wirtschaftliche Folgen auszulösen als der Frühjahrs-Lockdown.
Im Frühjahr wurden auch alle Geschäfte geschlossen, nicht nur Restaurants und Bars. Aber die Schließung war befristet und der nahende Frühling ließ auch Besserung hoffen. Auch haben viele Gewerbetreibende den Frühjahr-Lockdown mit Hilfsmitteln und eigenen Rücklagen überstanden. Letztere sind nun wohl aufgebraucht und die neuen Hilfsmittel scheinen nicht so schnell und unbürokratisch zu fließen wir im Frühjahr. Die Insolvenzantragspflichtaussetzung läuft zusätzlich zum Jahresende aus.
Im Ergebnis ist zu befürchten, dass es dieses Mal nicht nur die primär betroffenen Branchen (analog dem Frühjahr) betroffen sein werden sondern es auch eine Reihe sekundär betroffener Branchen und Unternehmen geben wird. Zudem ist klar, dass uns die Phase der Einschränkungen nicht nur noch einige Wintermonate begleiten wird. Die gute Nachricht von einem bald verfügbaren Impfstoff hat auch deutlich gemacht, dass eine Durchimpfung der Bevölkerung in ausreichendem Maße wohl mindestens bis Ende 2021 dauern wird. So hat auch die finnische Regierungschefin schon den Sommerurlaub 2021 unter Vorbehalt gestellt. Â
Es ist also für Immobilien-Bestandshalter wichtig nicht nur die primär Betroffenen Branchen im Auge zu behalten sondern auch potentiell sekundär betroffene. Das können auch IT-Unternehmen, Lieferanten und andere Dienstleister sein, die primär für Risikobranchen (Gastronomie, Hotels, Veranstaltungsbranche etc.) arbeiten. Das können auch Banken sein, die jetzt mehr Eigenkapital für bestehende Kredite an Risikobranchen unterlegen müssen. Es wird auch Ãœberraschungen geben, welche Branche ggf. ebenfalls indirekt betroffen sein kann und wird. Â
Ich bitte auch zu beachten, dass es diesmal keinen Kündigungsschutz bei Mietrückständen gibt. Gleichzeitig sind die Rücklagen der Mieter deutlich geschrumpft. Es ist durchaus zu befürchten das auch Unternehmen, die „gut“ durch den ersten Lockdown gekommen sin, in diesem zweiten Lockdown Probleme bekommen werden – auch weil die Dauer der Einschränkungen ggf. deutlich länger sein wird.
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Die Coronapandemie hat die Immobilienfinanzierungen an mehreren Punkten getroffen:
Kommt der Turn-down am Immobilienmarkt? Werden die Preise – und wenn durch Corona – nun endlich fallen?
Wie bereits zuvor ausgeführt sucht immer noch eine Menge Kapital Anlagemöglichkeiten – und Alternativanlagen sind noch schlechter verzinst als Immobilien. Die Finanzierungszinsen sind auch niedrig, so kann man doch noch etwas leveragen … Doch das ist alles Theorie: Wie sieht die Realität aus? Weiterlesen
Corona begleitet uns jetzt einige Monate. Nach dem ersten Schock im März / April, der auch von den Sofortmaßnahmen der Regierung für die Immobilieneigentümer durch die Stundungen auch gleich mehr oder weniger hohe Liquiditätsfolgen hatte, tritt derzeit eine Beruhigung ein. Aber wir sind noch lange nicht am Ende. Für die Immobilienwirtschaft sind vor allem Auswirkungen auf die Liquidität und die Bewertungen wichtig.
Es gibt viele unterschiedliche Erwartungen zum künftigen Post-Corona-Flächenbedarf. Wird das nun erlebte Home-Office einen höheren Anteil Anteil an den Büroarbeitsplätzen abbilden? Wird der Flächenbedarf dadurch tatsächlich zurückgehen? In allen Lagen? In allen Flächengrößen?
JLL hat mehrere Szenarien skizziert, von vermindertem Flächenbedarf bis zu steigendem Bedarf aufgrund Corona-Abstandsregeln. Man muss hier sicherlich auch die individuellen Firmen, deren Struktur und Geschäft unterscheiden:
Daher werden wir eine Zunahme von Home Office eher bei den größeren Firmen mit Projektarbeit als bei den kleineren (eher noch eigentümergeführten) Firmen betrachten können. Daher werden tendenziell auch eher Großflächen von dem daraus resultierenden Flächenminderbedarf betroffen sein.
Das Thema Führung (Anleitung und Kontrolle) ist im Home Office schwieriger umzusetzen. Auch das spricht eher dafür, dass in kleineren Firmen eher Anwesenheit erwartet wird.
Zu beachten sit auch, dass beim Mitarbeiter daheim von der Firma ein den Arbeitsschutzregeln gerechter Arbeitsplatz zu errichten ist, wenn wir von echter Heimarbeit und nicht nur gelegentlich mobilem Arbeiten sprechen. Nach der Technik kommt es dann schnell auch zur Raumfrage, das kann auch einen Mietkostenzuschuss bedeuten. Das wird auch Firmen abschrecken.
Zu beachten ist natürlich auch die BIP-Entwicklung, bei der wir wohl von einem Rückgang von 6,5% in 2020 ausgehen müssen. Dieser wird sich wohl auch niocht sofort wiede rausgleichen. So wird es wohl das ganze Jahr 2021 dauern, bis der Einbruch im optimistischen Fall wieder ausgleichen kann.
Wenn wir also davon ausgehen, dass ggf. 10% Flächenminderbedarf entstehen, dann wohl vor allem in den Großflächen – weniger in den kleinen und mittleren Flächen. Bei dem Flächenminderbedarf wird es dann zu Lagefragen kommen. A-Lagen werden sicherlich weniger betroffen sein als B-Lagen oder -Städte. Hier könnten die Werte zwischen 5-8% absinken.
Die Miete wird aher auch eher in B-Lagen oder B-Städten unter Druck geraten als in A-Lagen und A-Städten.
Weiteres Wachstum des Flächenbedarfes wird es erst viel später geben können. Erst wenn der BIP-Einbruch aufgeholt und der reduzierte Flächenbedarf durch Home-Office ausgeglichen ist, kann es neuen/zusätzlichen Flächenbedarf geben. Dazu müsste die Wirtschaft dann noch erheblich weiter wachsen. Erst dann können auch die Mieten in B-Lagen und -Städten wieder wachsen.
Die Entwicklung wird durch die WALT´s natürlich gebremst bzw. teilweise verzögert auftreten. Bei kurzlaufenden Mietverträgen, mieterseitige Sonderkündigungsrechte und Mieterinsolvenzen sehen wir schnellere Anpassungen – bei langlaufenden Mietverträgen werden die Mieter u. U. erst später anpassen. Ggf. kann man mit langen WALT´s den Einbruch auch überbrücken.