Das Handelsblatt heute online: „Wie die Zinswende Kredite teurer macht“
Die Beobachtungen des Handelsblatts bestätigt meine Erwartungen, die ich am 18.05.2015 als Folge der Zinswende hatte.
Das einzig Konstante im Universum ist die Veränderung.Heraklit
Das Handelsblatt heute online: „Wie die Zinswende Kredite teurer macht“
Die Beobachtungen des Handelsblatts bestätigt meine Erwartungen, die ich am 18.05.2015 als Folge der Zinswende hatte.
Nach negativen Inflationssätzen zum Jahresanfang steigt jetzt die Inflation wieder an. In der Eurozone stiegen die Preise um 0,3%, in Deutschland gar um 0,5%.
Die Gründe sind relativ klar: Das EZB-Ankaufsprogramm senkt die Euro-Außenwert. Dadurch importieren wir teurer. Ebenso wirkt scheinbar der Mindestlohn – dieser erhöht auch die Kaufkraft. Der bisher senkende Effekt der sinkenden Rohstoffpreise (Öl) entfällt wohl künftig. Das EZB-Programm erfüllt daher wohl das Inflationsziel, das Ziel die Kreditausreichung in „Problemstaaten“ zu erhöhen wird aber verfehlt.
Vorab die Definition: Compliance ist die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien sowie freiwilliger Kodizes in Unternehmen. Aber auch die von ethischen Standards der Unternehmensführung.
Das Risikomanagement eines Immobilienunternehmens kennt viele Sphären, die zu ungeplanten Abweichungen vom Businessplan oder sogar ernsteren Problemen führen können, z. B.:
•   Markt-, Inflations-. Kosten-, steuerliche und gesetzgeberische Risiken, die auf die Mieteinnahmen, die Immobilienwerte, Zinsergebnisse, Bilanzverhältnisse und im Ergebnis auch auf die Liquidität wirken können,
•   interne Risiken wie Fraud, Compliance, Personal (Ausfall und Kompetenzrisiken) oder IT-Risiken (Ausfall, Sicherheit etc.)
•   Kontrahentenrisken von Mietern (Mietausfall), Dienstleistern, Baufirmen (Bonität – auch im Verhältnis zum beauftragten Volumen), Klumpenrisiken in verschiedenen Bereichen aber von Banken.
Dies hängt natürlich immer vom operativen Geschäft und der Branche ab. Die Finanzierungsstrategie muss immer der Geschäftsstrategie folgen. Es soll die dazu benötigen finanziellen Mittel zeitgerecht, flexibel und möglichst günstig bereitstellen. Dabei sollen möglichst keine oder nur geringe zusätzliche Risiken entstehen. Das Risikomanagement sollte dabei immer im Auge behalten werden – wie auch bei der Liquiditätssteuerung, dem Währungs- und auch Zinsmanagement bzw. –hedging sowie M6A-Finanzeirungen und Venturecapital.
Früher galt am Aktienmarkt die Devise. Sell in May and go away…
Der Mai war langweilig. Nach der Berichtssaison atmet alles erst einmal durch.
Heute ist das anders: In der Not ausreichend Anleihen kaufen zu können, zieht die EZB für den Sommer geplante Ankäufe vor. Im Sommer rechnet man mit einem zu kleinen Angebot.
Die Zinsen steigen – warum nicht auf meinem Sparbuch (was war das noch mal?)?
Die Zinsen am Kapitalmarkt steigen – und die ersten Banken erhöhen schon mal flink die Baufinanzierungszinsen. Auf meinem Anlagekonto ist von den steigenden Zinsen weit und breit nichts zu sehen – was ist da los? Sind Zinsen nicht gleich Zinsen?
Die Zinsen am Kapitalmarkt sind seit Mitte April deutlich gestiegen und befinden sich im längsten Aufwärtskorridor seit 3 Jahren.
Der 5 Jahres-Swap von 0,186% auf 0,398%
Der 10- Jahres-Swap von 0,448% auf 0,922%
Die Umlaufrendite der Bundeswertpapiere für 10 Jahre von 0,47% auf 0,94%
Seit Mitte April steigen die Zinssätze ab den mittleren Laufzeit entlang der Zinsstrukturkurve wieder an – im 10 Jahresbereich sogar erheblich. Dieser Aufwärtstrend ist der längste der jüngeren Vergangenheit und könnte daher mehr als eine reine kurzfristige Korrektur sein.
Unterstützt wird diese Annahme von den deutlich gestiegen Forwardsätzen, d. h. dass der markt auch künftig höhere Zinsen erwartet. Der 5-Jahres Forward für dann 10 Jahre ist innerhalb einer Woche von 1,0 auf 1,25% gestiegen!
Wenn Sie Finanzierungsvereinbarungen abgeschlossen haben, bei denen der 3-Mon<ts-Euribor als Preisbasis dient (zzgl. einer vereinbarten Marge), dann sollten Sie prüfen, ob Sie (wie viele andere) die Regelung unterschreiben haben, dass bei einem negativen referenzzins automatisch der Zinssatz „null“ gilt.
Diese „Null-Regelung“ haben viele Banken seit geraumer Zeit in die Verträge aufgenommen – bereits zu einer Zeit, da man sich einen negativen 3-Monats-Euribor gar nicht vorstellen konnte. Weder Bank noch Kunde. Daher wurde die Regelung oft stillschweigend unterschrieben.