Wenn Onlinemakler aktiv würden … Ein Ausblick.
Aus gegebenem Anlass eine kurzer Ausblick auf das, was kommen kann – und wohl auch kommen wird:
Derzeit haben wir eine scheinbare Transparenz über die Angebotsmieten durch die Onlineportale. Was wir schon weniger wissen sind die echten Abschlüsse, was wir eigentlich nicht umfassend kennen, sind die Bestandsmieten.
Doch das wird kommen: Bereits jetzt gibt es die Angebote von Onlinediensten, die eigene Miete auf Verträglichkeit mit der Mietpreisbremse untersuchen zu lassen. Natürlich kostenlos. Dabei werden die notwendigen – umfassenden – Daten erhoben und gespeichert. Ein wahrer Datenschatz entsteht. Denn was kann man nicht alles damit machen. Kennt man von vielen Mietern die Adresse, Mieten, Ausstattungsmerkmale und ggf. Mietvertragslaufzeiten kann man zielgerichtet aus vorhandenen Onlineportalen Alternativwohnung anbieten die entweder günstiger oder bei gleichem Preis besser ausgestattet und angebunden sind. Natürlich gleich mit dem Umzugskomplettpaket bestehend aus Umzugsfirma, neuen Telefon-, Internet und Stromvertrag etc.
Kleiner Nebenverdienst: Wenn die Miete über dem Mietpreisspiegel liegt kann gleich ein juristisch fundiertes Anschreiben an den Vermieter heruntergeladen werden.
Das funktioniert genauso gut mit Betriebskistenabrechnungen. Da erhält das Onlineportal auch gleich noch die Daten zu den Versorgungsverträgen des Vermieters. Bei falschen Betriebskostenabrechnungen gibt es dann auch gleich wieder ein passendes „Anwaltsschrieben“ – auch hier gegen Gebühr versteht sich.
Und was bedeutet das für die Eigentümer und Vermieter? Wenn die Daten bei einer geeigneten Datenbank abgelegt sind, kann er seine Wohnungen nicht mehr über Marktmiete bzw. Vergleichsmiete vermieten. Mehrmieten muss er zurückzahlen, ggf. wird ihm das Objekt auch noch leergezogen.
Den Vermietern droht eine ähnliche Transparenz wir den Strom- und Gasanbietern. natürlich zieht der Deutsche nicht so schnell um wie der Gasanbieter wechselt. Aber ein Gasanbieter muss auch nicht Einnahmen über Marktniveau rückwirkend zurückzahlen. Vermieter schon.
Ob sich diese Transparenz wirklich vermeiden lässt ist fraglich. Die technische Entwicklung schreitet voran und erschließt diese Märkte. Aber vielleicht kann man diese Daten in Mietverträge gegen Pönale vertraulich machen.
Ignorieren sollte die Immobilienwirtschaft diese Entwicklung auf jeden Fall nicht. Hier müssen ggf. eigene Gegenmodelle entwickelt werden, die ein stärkere Mieterbindung und zusätzliche Dienstleistungen bieten.