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Die EZB steigt mit Unternehmensanleihekäufen in die direkte Unternehmensfinanzierung ein – senkt das auch die Zinsen und Margen für die Immobilienwirtschaft?

03.06.2016 Allgemein Keine Kommentare

Die EZB wird jetzt auch Unternehmensanleihen kaufen – auch da nicht genug Staatsanleihen verfügbar sind. Was bedeutet dies für die Wirtschaft? Wird die Monsantoübernahme durch Bayer jetzt günstig von der EZB finanziert? Wird es einen RUN auf den Kapitalmarkt geben? Sinken die Zinsen aufgrund des Wettbewerbs?

Die Ankäufe werden natürlich dazu beitragen, dass die Zinsen niedrig bleiben. Grundsätzlich ist das Ankaufsprogramm aber zeitlich auf Anfang 2017 begrenzt – aber eine Verlängerung ist natürlich nötig. Ob die Firmen allerdings jetzt direkt Kredite aufnehmen, die sie bisher bei den Banken nicht nachgefragt haben bleibt fraglich. Allerdings gab es seit der Ankündigung bereits ein hohes Emissionsvolumen am Kapitalmarkt. Das Volumen kann die EZB jetzt teilweise abschöpfen. grundsätzlich ermöglicht die EZB damit den Unternehmen eine einfachere und günstigere Platzierung von Bonds. das Geschäft wird den Banken verloren gehen. Es wird ggf. auch riskantere M&A´s geben, da Kapital verfügbar ist.

Was bedeutet das für die Immobilienwirtschaft? auch hier sind M&A´s oder Großportfoliokäufe leichter zu finanzieren, wenn die Bonds leicht und Günstig am Kapitalmarkt finanziert werden können. Wenn die EZB als Endkäufer alle Risiken nimmt, dann emittiert es sich leicht. Mehr Kapitalmarktemissionen führen zu geringeren Bankfinanzierungen – klar. Also hat auch die Immobilienwirtschaft die Chance hier Nutznießer zu sein.

Dabei muss aber beachtet werden, dass keine zu hohe Fremdkapitalaufnahmen erfolgen. Da Immobilienunternehmen aber eher konservativ „leveragen“ (z. B. bis zu 50% oder 60%), dürfte dieses Risiko im Immobilienbereich etwas geringer sein als in der sonstigen Wirtschaft.

Das Risiko ist natürlich das unklar ist, ob die EZB eine dauerhafter Teilnehmer am Kapitalmarkt für Unternehmen ist. Die Bonds werden bis zur Fälligkeit gehalten und müssen dann zurückgezahlt werden. Ob dann eine Ablösung durch neue Papiere möglich ist – und der Markt dann eine solch hohe Liquidität aufweist – bleibt unklar. Es kann also auch sein, dass wir dann in 5 Jahren Probleme haben, die jetzt angelegt werden.

In der Folge könnte auch die Ralley am Immobilienmarkt durch das erhebliche neue (Fremd-)kapital noch etwas weiter gehen. Günstiges, verfügbares Geld treibt die Preise.

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