High Noon – Shoot-out zwsichen Draghi und Yellen im Dezember … Draghi wird zuerst ziehen…
Seit längerer zeit kämpft die FED um den „richtigen“ Zeitpunkt für eine Zinsanhebung. Zuletzt haben die Arbeitsmarktdaten dies verhindert. Die Sprachregelung ist auch wieder defensiver geworden. Dennoch könnte im Dezember ein erstes Signal von Frau Yellen kommen, wenn bis dahin genug „positive“ Informationen vorliegen – wenn auch vielleicht nur in Form einer härteren Ankündigung.
Die EZB will dagegen die Inflation mittels mehr Liquidität in Richtung 2 % erhöhen. Die bisherigen Anleiheaufkaufprogramme und vorherigen Zinssenkungen haben noch nicht zu dem gewünschten Effekte geführt. Auch wenn die niedrige Inflation vor allem auf die günstigen Rohstoffpreise zurückzuführen sind, hat Herr Draghi weitere Maßnahmen angekündigt. Diese werden wohl zuerst aus einer Ausweitung des Anleiheaufkaufprogramms bestehen, diesmal ggf. auch über die bisherigen Grenzen in Volumen, Zeichnungshöchstgrenzen nach Ländern und Einzelbonds hinweg. Diese Liquiditätsausweitung wird die Zinsen in Euroland dämpfen und dem Risiko einer Wirkung der US-amerikanischen Maßnahmen deutlich mindern. Ggf. werden auch andere Zentralbanken (BoE und BoJ) ebenfalls im Sinne Draghis bis dahin agieren.
Um negative Auswirkungen auf seine Ziele durch die FED zu vermeiden, wird Herr Draghi sicherlich vor der FED-Sitzung am 18.12.2015 handeln. Ich gehe daher von einem Beschluss der neuen expansiven Maßnahmen der EZB Anfang Dezember aus.
Ein Zinserhöhungsszenario in Euroland rückt damit in weitere Ferne.