Folgen des China-Absturzes für uns?
Der dramatische Absturz der chinesischen Börsen treibt weltweit die Börsen nach unten. Was bedeutet das für die Börsen und Zinsmärkte in Deutschland?
Die deutsche Wirtschaft wächst (Prognose 2015 ca. 1,2%) solide.
Der Einbruch des chinesischen Marktes kann und wird die exportorientierten deutschen Unternehmen beeinträchtigen. Die Freigabe des Yuan wird für die deutschen Unternehmen dagegen eher positiv wirken. Grundsätzlich wird es negative Einflüsse geben, aber nicht in dem Ausmaß wie es die aktuellen Aktienkurse widerspiegeln. Die aktuellen Abschläge sind technisch bedingte Reaktionen – teilweise auch Panikverkäufe. Bis zum Jahresende sollten sich die Übertreibungen wieder relativieren – und die solide Basis der deutschen Wirtschaft das Dax-Niveau wieder auf 11.000 Punkte anheben.
Das aktuell den Aktienmärkten entzogene Kapital wird sich andere Anlagen suchen – auch in den Anleihemärkten. Die niedrigen Ölpreise wirken weiterhin mindernd auf die Inflation. Die Inflationsrate verharrt noch immer unter dem Zielkorridor der EZB. Der Inflationsswap ist auf 1,5 – 1,6% gefallen. Dadurch wird sich das Zinsniveau nicht weiter erhöhen, sondern erst einmal um den aktuellen Stand herum verharren. Zum Jahresende sollte sich das Zinsniveau, sofern die EZB den Anleihenkauf fortsetzt und bei der Ankündigung bleibt ggf. auch über 2016 hinaus zu kaufen, wieder moderat erhöht haben.
Bis zum Jahresende könnte sich auch das Verhältnis zu Russland etwas verbessern, wenn die IRAN-Kooperation als positiver Gesprächsfaden fortgesetzt wird. Auch Frankreich hat den Streit um die Mistral-Kriegsschiffe mit Russland schiedlich, friedlich beilgelegt. Dies würde dann sehr positive Signale an die Märkte senden.