Immobilien Wertentwicklung 2020 – Wohin geht die Reise?
Kommt der Turn-down am Immobilienmarkt? Werden die Preise – und wenn durch Corona – nun endlich fallen?
Wie bereits zuvor ausgeführt sucht immer noch eine Menge Kapital Anlagemöglichkeiten – und Alternativanlagen sind noch schlechter verzinst als Immobilien. Die Finanzierungszinsen sind auch niedrig, so kann man doch noch etwas leveragen … Doch das ist alles Theorie: Wie sieht die Realität aus?
Zum 30.06.2020 haben bereits einige Firmen ihre Zahlen des ersten Halbjahres veröffentlicht, auch das Bewertungsergebnis.
Aus meiner „Bürobrille“ sehen für reine Büroinvestments derzeit (vor einer zweiten Welle mit ggf. Folgen für Sekundärbetroffene) weniger Risiken auf der Liquiditätsseite – daher auch nicht auf der Bewertungsseite. Hier fällt aber auf, dass die Alstria als Büro-Reit im ersten Halbjahr 2020 eine Abwertung des Immobilienbestandes von 2% vorgenommen hat. Aroundtown mit nur 50% Büro und immerhin 23% Hotel plus 7% Retail hingegen eine Aufwertung von 1,75%. Die Hamborner – auch mit einem nicht geringen Hotel- und Retailanteil – hat um 3,3% abgewertet. Demire hat vorsichtig um 1% aufgewertet. Ein heterogenes Bild.
Grundsätzlich ist es natürlich klar, dass hohe Hotel- und Retailanteile abwerten. Die Euroshop hat in 2020 bisher um satte 5% abgewertet. Während Aroundtown bekanntermaßen den Kurs zu stützen sucht (auch mit Aktienrückkäufen) und daher sicherlich auch etwas ambitionierter bewertet, bleibt die Abwertung bei Alstria etwas mysteriös. Vielleicht will man die Coronakrise auch nur zu einer bereits zuvor erforderlichen Korrektur nutzen. Die Vervielfältiger sind aber nicht auffallend hoch. Allerdings fehlt auch der Blick ins Detail.
Fazit: Auch wenn das Bild heterogen ist, so brechen die Preise auf jeden Fall nicht ein sondern bewegen sich für Büroinvestoren bei +/-2%. Der weitere Jahresverlauf bleibt abzuwarten. Sollte sich die Lage aber nicht wieder verschärfen, dürften die kommenden Bewertungen 2020 eher einen positiven Beitrag leisten. Somit ist zumindest derzeit nicht mit massiven Wertschwankungen zu rechnen sein.